STEINMANN, GUSTAV


*22.04.1885 in Steinbründorf bei Vlotho (Weser), †05.01.1953 in Vlotho

Vater: Friedrich Steinmann (Bauer) / Mutter: Henriette Steinmann, verstarb im 37. Lebensjahr an Herzversagen

∞ 1910 mit Anna (Tochter des Tischlermeisters Stratmann)
Kinder: Friedrich, Gustav II, Magdalene Luise Henriette, August-Wilhelm und Marianne Steinmann

 

Links: Die Eltern und Geschwister des Orgelbauers Gustav Steinmann I (Gustav rechts im Bild). Mitte: Gustav Steinmann I. Rechts: Ehefrau Anna


Gustav Steinmann gründete seine eigene Firma in Vlotho 1910, nachdem er zunächst das Tischlerhandwerk, dann den Orgelbau bei Ernst Klassmeier in Lemgo-Kirchheide gelernt, anschließend bei Furtwängler & Hammer (Hannover) sowie bei Faust (Schwelm) gearbeitet hatte und schließlich bei Akkermeier in Lage Teilhaber gewesen war. 1932 erwarb er seinen Meistertitel. Er erkannte frühzeitig die Bedeutung der Schleiflade wieder und setzte sie bereits 1935 für Kirchenorgeln ein, nachdem er vorher pneumatische und elektrische Registerkanzellen bevorzugt hatte. Von 1938 bis 1945 übernahm er die Firma Fleischer & Kindermann in Dessau als Zweigbetrieb. Bis zu seinem Tod hat er 196 Orgeln gebaut, deren Auftraggeber hauptsächlich aus Norddeutschland, aber auch aus den Niederlanden, Venezuela und Südafrika kamen. Gustav Steinmann II lernte bei seinem Vater, besuchte die Meisterschule und erwarb 1955 den Meistertitel. Unter seiner Leitung wurden 1957-1966 die Werkstätten erneuert und bis 1978 insgesamt 363 neue Orgeln gebaut. In jenem „Jahr übernahm sein Sohn Hans Heinrich Steinmann (*1938) die Firma, der bei seinem Vater und bei von Beckerath (Hamburg) ausgebildet worden war und seine Meisterprüfung“ 1964 abgelegt hatte. Er nimmt seit 1979 einen Lehrauftrag an der Westfälischen Landesmusikschule in Herford wahr. 2000 übernahm Jan Steinmann (*14.04.1972) den Betrieb, der bisher 766 neue Instrumente für das In- und Ausland lieferte und auch Restaurierungen durchführt.


Labium-Archiv Berlin / Mitteilungen: Jan Steinmann, Vlotho / Steinmann, Marianne: Die Orgelbauer von Wehrendorf, Norderstedt 2010