Joachim Wagner - Werkverzeichnis


E = Werk und Prospekt ganz oder teilweise erhalten / P = Prospekt bzw. Gehäuse ganz oder teilweise erhalten /

* = Bauzeit nicht gesichert / ° = Anzahl der klingenden Register nicht gesichert / T = Transmissionen /  ۩ = Bildlink

 Nr.

Bauzeit

۩

Ort, Gebäude

Werkgröße

 

Wiederentdecker / Anmerkungen

1)

1720/23

۩

Berlin,

St. Marien

40 III/P

P

Wagners Meisterstück. Ausführliche Bau- und Umbaugeschichte bei Bergelt/Kollmannsperger/Raabs: Die Orgelbauten Joachim Wagners, Tangermünde 1985. Enthält eine originäre (1991 von S. Behrens in „500 Jahre Orgeln in Berlin …“, Pape-Verlag Berlin, komplett plagiierte) vergleichende Studie zwischen dieser und G. Silbermanns Orgel im Dom zu Freiberg/Sa. 1768 Reparatur durch E. Marx (Berlin). Eingriffe: 1800 Simplifikation nach G. J. Vogler durch J. F. Falckenhagen (Berlin), 1815, 1823 und 1829 Rückführung durch J. S. und C. A. Buchholz (Berlin), 1893 Veränderung und Erweiterung durch Schlag & Söhne (Schweidnitz), 1908 Umbau durch Fa. W. Sauer (Frankfurt/O.), 1949 und 1983 Umbau durch Schuke (Potsdam), 2002 Neubau des Werkes unter Verwendung von 22 teilweise erhaltenen Wagner-Registern und des alten Gehäuses durch D. Kern (Strasbourg).

2)

1722/23

۩

Potsdam, Erste

Garnisonkirche

25 II/P

0

1730 in die Berliner Jerusalemkirche umgesetzt, 1754 von P. Migend um die noch fehlende Trompete 8' im Pedal ergänzt, 1850/51 von C. A. Buchholz um 13 zusätzliche Stimmen und ein 3. Manual erweitert. 1878/79 Abbau. Anschließend Neubau des Werkes (36 III/P) im alten Gehäuse durch W. Sauer. Dieses Werk wurde 1912 durch einen von Karl Straube und Wolfgang Reimann disponierten Neubau (79 III/P) der Firma W. Sauer (Inh. Paul Walcker) ersetzt.

3)

1722/25

۩

Brandenburg,

Dom

33 II/P

E

Ausführliche Baugeschichte bei Kollmannsperger/Raabs: Die Wagner-Orgel des Domes zu Brandenburg, 1985. Seit 1749 Reparatur- und Pflegearbeiten durch G. Scholtze, P. Migent, E. Marx. 1827 Reparatur durch J. W. Grüneberg (Brandenburg). Umbauten und Dispositionsänderungen: 1836 G. Heise (Potsdam), 1860 F. Wäldner (Halle), 1920 A. Schuke (Potsdam). Während des 2. Weltkrieges Auslagerung. 1951 Abschluss der baulichen Rückführung durch Fa. Schuke (Potsdam). 1966 und 1997/99 erstklassige Restaurierung durch die Fa. Schuke (Potsdam).

4)

1724/26

۩

Berlin,

Garnisonkirche

50 III/P

0

Ausführliche Beschreibung bei Johann Friedrich Walther. 1892 Umbau und Erweiterung (70 III/P) unter Beibehaltung des alten Gehäuses und 1901 Pneumatisierung durch W. Sauer (Frankfurt an der Oder). 1908 Zerstörung durch einen Großbrand und 1909 Neubau (80 IV/P) hinter einer Rekonstruktion des alten Gehäuses durch Fa. Sauer (Frankfurt/Oder). Kirche brannte 1943 nach einem Bombentreffer vollständig aus.

5)

1724/26

-

Berlin, Kirche

auf dem Friedrichswerder

(deutscher Teil)

(? T)

16-18 II/P

0

1740, 1743, 1754 und 1764 größere Instandsetzungsarbeiten durch Kallensee, Müller, Migend und Marx. Ab 1801 Pflege durch F. Marx. 1824 in Vorbereitung des Kirchenneubaus Abbau und Einlagerung in der französischen Kirche. 1830 Wiederaufstellung in der neuen (von Schinkel entworfenen) Simultankirche und neubauartige Erweiterung der Orgel (33 III/P) in einem Schinkel-Gehäuse. durch C. A. Buchholz (Berlin). Wiedereinweihung der Kirche im Juli 1831. 1891 Neubau (43 III/P) unter Verwendung von eingeschmolzenem alten Pfeifenmaterial durch Gebr. Dinse (Berlin). 1925 Umbau durch Steinmeyer (Oettingen). 1944 zerstört.

6)

1726/27

-

Blumberg

bei Berlin,

Dorfkirche

7 I

0

1856 erste und 1878 zweite Erweiterung (11 II/P) durch W. Remler (Berlin), der das Werk als Doppelorgel in zwei gleichartigen neogotischen Gehäusen unterbrachte. 1899 Umbau durch W. Sauer (Frankfurt/O.). 1965 Neubau durch Schuke (Potsdam).

7)

1726/27

۩

Brandenburg,

St. Katharinen

40 III/P

P

1855 Dispositionsänderung durch Gesell & Schultze (Potsdam) und 1863/64 durch C. A. Buchholz (Berlin). 1899 Neubau (45 III/P) durch W. Sauer (Frankfurt/O.) unter Beibehaltung des Wagner-Gehäuses. 1936 Umbau und Erweiterung (III/48 P) im alten Gehäuse durch die Fa. Schuke (Potsdam). 2018/20 Erweiterung zum größten Werk des Landes Brandenburg, das (einschl. der Chororgel und je eines neuen Werkes auf der unteren und auf der Nordempore) über 5 Manuale, Pedal, 96 Register, eine Setzeranlage mit Touchscreen und zwei Hauptspielanlagen verfügt.

8)

1727

-

Berlin,

St. Georgen

(6 T)

°16 II/P

0

Das Instrument wurde 1779/80 anlässlich des Kirchen- und Orgelneubaus Ernst Marx (Berlin) in Zahlung gegeben.

9)

*1727

۩

Berlin, Großes

Friedrichshospital (Kirche)

  9-10 I/P

0

Evtl. mit der Vollendung und Einweihung des Turms (1727) als Ersatz für ein 1717 aufgestelltes Positiv angeschafft. Mehrfach verändert und um die Außenfelder erweitert. 1890 "geschenkweise Überlassung der Orgel an die Kirche in Falkenberg" (bei Berlin-Weißensee) durch Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung vom 26.06.1890.

10)

1728

۩

Freienwalde,

St. Nikolai

(6 T)

24 II/P

P

1843 Reparatur durch G. Heise (Potsdam). 1850,1851, 1858 kleinere Reparaturen, 1860 Umdisponierung und 1872 weitere Reparatur durch G. Mickley (Freienwalde). 1899 Neubau (24 II/P) unter Verwendung des alten Gehäuses durch W. Sauer (Frankfurt/O.). 1976 Neu bau (19 II/P) unter Verwendung des alten Gehäuses.

11)

1729/30

۩

Wriezen,

St. Marien

(3 T)

34 III/P

0

1837 Umdisponierung durch G. Heise (Potsdam). 1877 Erweiterung (34 III/P) und zeitgemäße Prospektschmnuckveränderung durch C. A. Buchholz (Berlin). Umdisponierungen: 1905 H. Kienscherf (Eberswalde), 1931 Kemper & Sohn (Lübeck). 1936 Rekonstruktion durch die Fa. Schuke (Potsdam) unter Beibehaltung einer zusätzlichen Lade von C. A. Buchholz (40 III/P, 3 T). 1945 Kriegsverlust.

12)

1730

-

Templin,

St. Maria-Magdalena

30 II/P

0

Prächtiger Prospekt. 1735 durch Großbrand zerstört.

13)

1730

-

Potsdam, Heilig Geist-Kirche

(4 T)

22 II/P

0

Fünfte Transmissionsorgel Wagners, ursprünglich ohne Manualkoppel (!). 1826, 1835 und 1845 Reparaturen durch G. Heise (Potsdam). Zunächst bei Heise in Pflege, 1859/60 Neubau (22 II/P) unter Verwendung von Wagner-Registern durch Gesell & Schultze (Potsdam). 1913 Erweiterung (39 II/P) durch A. Schuke (Potsdam). 1945 zerstört.

14)

1730/31

۩

Stargard/Pom.

St. Johannis

(6 T)

21 II/P

P

Unmittelbar nach dem Bau grobe Vernachlässigung der Orgel. 1746 erstes umfangreiches technisches Votum durch Joh. Michael Röder und anschließende Instandsetzung durch denselben. 1802 Reparatur durch Georg Friedrich Grüneberg (Stettin), 1819 durch Carl August Buchholz (Berlin). 1848 Reparatur und Umdisponierung durch Heinrich Hottenrot (Stargard), 1907 Umarbeitung des Werks durch Felix Grüneberg (Stettin), 1933 Neubau eines pneumatischen Kegelladenwerkes (42 III/P) durch denselben. Wagner-Gehäuse und Zierrat teilweise erhalten.

15)

1731

۩

Berlin,

St. Gertraud

(Hospitalkirche)

9 I

0

Dispositionsnachweis: Wolf Bergelt. Zwischen 1757+1766 Erweiterung um ein Pedal, 1853 nach Blankenfelde (b. Berlin-Süd) umgesetzt. 1910 Neubau im alten Gehäuse durch Fa. Kienscherf (Eberswalde). 1978 durch Kirchenbrand zerstört.

16)

1731/32

۩

Berlin,

Parochialkirche

32 II/P

0

1776 Generalreparatur und Außenrenovierung durch Ernst Marx. Übernahme der Pflege durch Joh. Friedrich Falckenhagen und ab 1810 durch Joh. Simon Buchholz. 1829 Reparatur, 1838 erste Umdisponierung und 1851 Erweiterung auf 41 III/P jeweils durch Carl August Buchholz. 1884/85 Umsetzung auf die neue Empore durch die Gebrüder Dinse. 1903 Neubau (45 III/P) und 1937 Erweiterung (auf 60 IV/P) im alten Gehäuse durch die Firma Sauer (Frankfurt/Oder). 1944 zerstört.

17)

1731/32

۩

Potsdam,

Hof- und

Garnisonkirche

42 III/P

0

1862 von Gesell & Schulze (Potsdam) und 1882 von C. E. Gesell umdisponiert. 1898 Neubau (Sauer) im alten Gehäuse unter Verwendung von 21 Wagner-Registern. 1945 zerstört.

18)

1733

-

Zehdenick,

Stadtkirche

°18 II/P

0

Baunachweis: Wolf Bergelt. Wagner-Neubau unter Verwendung der alten Nette-Orgel (1704) aus der Schlosskapelle Berlin. 1757 Reparatur durch G. Scholtze (Neuruppin). 1801 Zerstörung durch Stadtbrand. 1811 Neubau durch J. S. Buchholz (Berlin).

19)

1732/34

۩

Spandau,

St. Nikolai

31 II/P

0

Dispositionsnachweis: Ernst Bittcher †. 1740 durch Turmbrand beschädigt, 1747/48 Wiederherstellung durch P. Migend. 1774 umfassende Instandsetzung durch H. Steibelt (Berlin).1839 Dispositionsänderung durch E. Marx jun. Umbauten: 1851 (C. A. Buchholz) und 1859 (F. H. Lütkemüller). 1880 Neubau durch F. Ladegast (Weißenfels).

20)

1734

۩

Berlin,

Franz. Kirche (Klosterstraße)

13 I/P

0

1794 angeblich Umbau durch E. Marx, 1874 geringfügige Umdisponierung und vermutlich Hinzufügung einer Pedalkoppel durch Carl August Buchholz, 1901 Neubau (13 II/P) im alten Gehäuse (B. Grüneberg). 1944 zerstört.

21)

1734/35

۩

Alt Wriezen,

Dorfkirche

°6 I

0

Baunachweis: Karl Richter. 1766 Neubau durch E. Marx (19 II/P) unter Verwendung alter Substanz. 1869 Umbau durch C. F. Landow (Wriezen). 1884 Kegelladenneubau des Manualwerks durch Fa. Kienscherf (Eberswalde) unter Beibehaltung der alten Pedalladen. 1973 Abriss der Fachwerkkirche und der Orgel, wovon noch einige Teile in der Fa. Sauer erhalten sind.

22)

1734/36

۩

Königsberg/Nm.

St. Marien

45 III/P

0

Umdisponierungen: 1796 (G. F. Grüneberg), 1863 (W. Sauer), 1926 und 1929 (Felix Grüneberg). 1945 zerstört.

23)

1735/36

-

Nahausen bei

Königsberg/Nm.

Dorfkirche

7 I

0

1912 Neubau (9 I/P) durch Fa. Sauer (Frankfurt/O.) unter Verwendung des alten Gehäuses. Infolge eines Brandes in den 1960iger Jahren vernichtet. Quellenauszug: 1736 "den 25. Marty: Dominica Palmarum am Fest der Verkündigung Maria ist das neue Orgel=Werck oder Positiv zum Ersten Mahl bey dem öffentlichen Gottesdienste gebrauchet und gespielet worden. Selbiges hatt der Orgel=Macher aus Berlin Herr Wagner gebauet, und für sie an Arbeith sowohl als Bildhauer und Tischer=Arbeith zusammen, Vermöge des (...) errichteten Contracts an baaren Gelde empfangen 175 Thlr."

24)

*1736

۩

Zachow/Nm.

Dorfkirche

8 I

E

Baunachweis: Karl Richter. Entstehungsgeschichte noch nicht restlos geklärt. Pfeifenwerk fehlt. Ansonsten technisch und substantiell fast komplett original erhalten. Der für 1843 behauptete Neubau durch C. A. Buchholz (welcher lediglich eine Umdisponierung und die Anfügung des Pedalwerks vornahm) ist falsch.

25)

?

۩

Schwedt/Oder, Schlosskapelle

Erstkonzept

0

Klärungsbedarf.1774 Aufstellung einer 1735 (!) erbauten Orgel aus Stolzenhagen (Abb. Mittelteil). Später Erweiterung um die Seitentürme. 1945 Kriegsbeschädigung des Schlosses. 1962 Sprengung der Schlossanlage auf Veranlassung von Walter Ulbricht.

26)

1736

۩

Gramzow/Um. (jetzt Sternhagen bei Prenzlau, Dorfkirche)

9 I/P

E

Baunachweis: Wolf Bergelt. Substanzanalyse: Dietrich Kollmannsperger. Instandsetzungsarbeiten (Auswahl): 1786 M. Lockstaedt (Prenzlau), 1830 A. W. Grüneberg (Stettin), 1840 E. Kaltschmidt (Stettin). 1857 nach Sternhagen bei Prenzlau umgesetzt. 2009 Vollendung der Komplettrestaurierung (Schuke, Werder).

27)

1736/37

۩

Brandenburg,

St. Gotthardt

31 II/P

0

Enthielt eine Pedal-Quinte 12’. 1749/50 Erweiterung um Spielfiguren und ein Glockenspiel durch G. Scholtze. Reparaturen: 1754 (G. Scholtze), 1758 (P.Migend), 1773 (E. Marx). 1865 Umdisponierung durch C. A. Buchholz. 1906 Neubau (57 IV/P) im alten Gehäuse (Sauer). 1972 durch Brand zerstört.

28)

1737

۩

Potsdam, Militärwaisenhaus

(jetzt in Pritzerbe an der Havel,

St. Marien)

8 I

E

1772 Abbau. 1789 nach Pritzerbe an der Havel umgesetzt und dabei durch J. W. Grüneberg (Brandenburg) erweitert (11 I/P). 1863 ff. und 1882 Reparaturen, Umdisponierung und Erweiterung (12 I/P) durch W. Remler (Berlin). 1917 Konfiszierung der Prospektpfeifen. 1925 Dispositionsänderung durch A. Schuke (Potsdam). 1937 ff. rekonstruktive Restaurierung, Erweiterung (14 I/P) und weitere Pflegearbeiten durch die Firma Schuke (Potsdam). 1990 Rekonstruktion der Prospektpfeifen (Schuke, Potsdam).

29)

1737

۩

Jüterbog,

Liebfrauenkirche

14 I/P

E

In Brandenburg vorgefertigt. 1844 zeitgemäße Umstimmung durch Moschütz (Herzberg/Elster), 1890 Umdisponierung durch A. Friedrich (Wittenberg). 1938 (trotz damals noch fehlender Primärquellen) fast vollständig gelungener Rekonstruktionsversuch der Wagner-Disposi-tion durch Schuke (Potsdam). 1974 weitere Überholungs- und Restaurierungsmaßnahmen. 2017 Restaurierung durch die Firma Karl Schuke (Berlin)

30)

1737/38

-

Bochow bei

Jüterbog,

Dorfkirche

7 o. 9 I/P

0

Baunachweis: Andreas Kitschke. Pedal wurde später mit Subbaß 16' und Posaune 8’ vorgefunden. 1836 Reparatur und Einfügung einer Pedalkoppel durch F. Turley (Treuenbrietzen) erwogen. 1857 Reparatur und Ersatz der Posaune mit Violon 8' sowie zeitgemäßer Neubau des Gehäuses (Moschütz, Herzberg/Elster). 1912 Neubau (13 II/P) durch A. Schuke (Potsdam) hinter einem neobarocken Prospekt (Entwurf Architekt Wilhelm Blaue, Berlin).

31)

1738

۩

Rühstädt/Prignitz,

Dorfkirche

10 I/P

E

Baunachweis: Dietrich Kollmannsperger und Uwe Czubatynski. 1844 Umbau durch F. Turley (Treuenbrietzen). 1888/89 umfassende Renovierung sowie Erneuerung der Pedallade, des Schöpfbalges samt Kanälen, der Pedalklaviatur und Pedalkoppel durch F. H. Lütkemüller (Wittstock). 1917 Kriegskonfiszierung der Prospektpfeifen. 2005 Vollendung der rekonstruktiven Restaurierung durch Orgelbau Waltershausen GmbH.

32)

1737/39

 -

Brüssow bei Prenzlau,

St. Sophia 

 11 I/P 

0

Baunachweis: Wolf Bergelt (mit freundlicher Unterstützung von Christine Hinz †, Prenzlau). 1737 Baubeginn, wobei Wagner, wie auch im Dom zu Brandenburg, maßgeblich an der Errichtung der Orgelempore mitwirkte. 1738 Nutzung der ersten beiden Register anlässlich der „Copulation“ des Tischlers Gust. Organist: Joachim Wagner selbst (!). 1739 Übergabe und Abnahme der neuen Orgel. 1751 und 1754 Reparaturen durch G. Scholtze (Neuruppin). 1819 Reparatur durch Noebe (Prenzlau). 1840 Neubauvorschlag durch G. Heise (Potsdam) und öffentliche Versteigerung der Wagner-Orgel an den Brüssower Kaufmann J. N. Stahl (Erlös: 57 Tlr. 12 Sgr.). 1842 Übergabe, Abnahme und Einweihung der neuen Heise-Orgel (über 2000 Zuhörer).

33)

1739

۩

Schönwalde bei Nauen, Dorfkirche

12 I/P

E

Ausführung evtl. von Gottlieb Scholtze. Im 19. Jahrhundert umdisponiert, 1934 wieder an die alte Disposition angenähert und 1971 restauriert (Schuke, Potsdam)

34)

1738/40

۩

Magdeburg,

Heilig Geist-Kirche

46 III/P

0

Reparaturen: 1837 (Hamann) und 1862 (Karl Böttcher). 1876 Neubau im alten Gehäuse durch K. Böttcher unter Verwendung der alten Prospektpfeifen und von 5 Wagner-Registern. Nach weiteren Eingriffen 1945 zerstört.

35)

1737/41

۩

Jüterbog,

St. Nikolai

32 II/P

P

Von Wagner unter Verwendung und Ergänzung (Außenfelder) des 1727 von G. Th. Kloss (Weißenfels) erbaut. Umdisponierungen: 1843 (F. Moschütz, Herzberg/E.), 1850 und 1864 (M. Baumgarten, Zahna). 1908 Neubau (43 III/P) des Werkes unter Verwendung des Gehäuses und der Wagner-Prospektpfeifen, die 1917 konfisziert wurden. 1927 Erweiterung (50 III/P) mit Rückpositiv (Sauer). 1960 Umdisponierung (H. Voit, Rathenow). 2017/19 Restaurierung des Rühlmann-Werkes durch die Fa. Sauer (Müllrose).

36)

1739/41

۩

Treuenbrietzen,

St. Marien

30 II/P

E

1833 Umdisponierung durch F. Turley (Treuenbrietzen), 1842 durch W. Bär (Niemegk). 1972/77 Restaurierung (Schuke, Potsdam)

37)

1739/41

۩

Trondheim

(Norwegen),

Nidaros-Dom

30 II/P

E

Herstellung in Magdeburg, Aufstellung in Trondheim durch P. Migend. 1814 Umdisponierung durch J. Ch. Tellefsen (Trondheim), 1860/61 Erweiterung (auf 36 III/P) durch C. .Jensen. Seit 1869 mehrfacher Standortwechsel der Orgel. 1879 Dispositionsänderung (Jensen). 1891 Umstimmung (Jensen). 1930 Einlagerung. Neubau einer Steinmeyer-Orgel unter Verwendung des Wagner-Prospektes. 1994 Restaurierung der eingelagerten Wagner-Orgel durch J. Ahrend (Leer-Loga) und Aufstellung des Instrumentes im Querschiff.

38)

1741

۩

Treuenbrietzen,

St. Nikolai

(? T)

18 I/P

0

Ausführung durch M. Kallensee unter Verwendung von 7 Registern zweier älterer Orgeln aus St. Marien und St. Nikolai.  1838 Umdisponierung und Hinzufügung einer Pedalkoppel (F. Turley, Treuenbrietzen). 1912 Neubau des Werkes unter Verwendung von 8 Wagner-Registern (31 II/P) und des alten (erweiterten) Gehäuses (Schuke, Potsdam). 1970 Abbruch des Instrumentes. 297 Wagner-Pfeifen und Schnitzwerk eingelagert erhalten.

39)

1741

-

Neuruppin,

St. Marien

°42 III/P

0

Baunachweis: Wolf Bergelt. 1787 in Folge des großen Stadtbrandes zerstört.

40)

1741/42

۩

Bötzow bei

Oranienburg,

St. Nikolai

10 I/P

E

Neubau anstelle einer älteren Orgel. 1740 Spezifikation von M. Kallensee. Fertigstellung des Werkes 1742. Anstrich 1743. Reparaturen: 1795 J. S. Buchholz (Berlin), 1816 und 1824 F. Marx (Berlin), 1828 C. A Buchholz (Berlin) und 1838 W. Lang (Berlin), der eine Pedalkoppel hinzufügte. 1862 Umdisponierung durch C. L. Gesell. 1917 Kriegskonfiszierung der Prospektpfeifen. 1938 Wiederherstellung der Wagner-Disposition. 1951 und 1982 umfangreiche Instandsetzungsarbeiten (Schuke, Potsdam)

41)

1742

۩

Wusterhausen (Dosse), Kirche

St. Peter und Paul

30 II/P

E

Wagner integrierte Pfeifen sowie das Pedalgehäuse, die Pedalladen und Pfeifen einer von D. Baumann d. Ä. 1713 um ein selbständiges Pedal erweiterten, 1575 erbauten Orgel mit Rückpositiv (urspr. 20 II/P angeh.). 1844 Reparatur (F. Turley). 1872 Umdisponierung durch F. H. Lütkemüller. 1917 Konfiszierung der Prospektpfeifen. 1972/78 etappenweise Restaurierung (Schuke, Potsdam). Farbfassung: Seifert (Potsdam)

42)

1742/44

۩

Angermünde,

St. Marien

30 II/P

E

Ausführliche Baugeschichte bei Kollmannsperger/Raabs: Die Wagner-Orgel der Marien-Kirche zu Angermünde, 1983. Einzige noch erhaltene Wagner-Orgel mit pedaltraktierbaren Paukenengeln. Prospektbemalung erst 1773. 1845 Umdisponierung und Hinzufügung einer Pedalkoppel durch C. A. Buchholz (Berlin). 1899 bis 1901 Dispositionsänderung durch H. Kienscherf (Eberswalde). 1917 Konfiszierung der Prospektpfeifen. 1967-1976 etappenweise Restaurierung (Schuke, Potsdam). 2003 rekonstruktive Restaurierung (Schuke, Potsdam).

43)

1743/44

۩

Wartin bei Schwedt/O.,

Dorfkirche

9 I

E

Baunachweis: Wolf Bergelt, Dietrich Kollmannsperger, Martin Schulze, Martin Rost. Ursprünglich seitenspielig. Im 18. und 19. Jh. diverse Reparaturen. Um 1853 Verlegung der Spielanlage in die Frontmitte und Umdisponierung. 1909 Erweiterung um ein Pedal (Felix Grüneberg, Stettin). 1917 Konfiszierung der Prospektpfeifen. Später Ersatz durch Holzattrappen. 2002 wieder in einen spielbaren Zustand gebracht (Schuke, Potsdam).

44)

1744/45

۩

Passow/Um.

Dorfkirche

9 I

E

Baunachweis: Friedrich-Karl Baas (Immenhausen). Substanzanalyse: Wolf Bergelt, Dietrich Kollmannsperger. Reparaturen: 1773/74, 1803/04 durch unbekannte Hand, 1825 durch Uhrmacher Lenzibow, 1843 durch F. L. Morgenstern (Guben) und 1855 durch Eisenach (Greiffenberg). 1872/73 tiefgreifender Umbau durch E. Kaltschmidt (Stettin) unter Verwendung alter Pfeifen verschiedener Herkunft und des alten Gehäuses.

45)

1744/45

۩

Gransee,

St. Marien

(?6 T)

21 II/P

P

Wagner integrierte Pfeifen der Vorgängerorgel von 1578. Bildschnitzer G. Scholtze (Neuruppin). 1821 Reparatur durch C. F. Balzer(Frankfurt/O.). 1849/50 Umbau und Erweiterung (23 II/P) durch F. H. Lütkemüller (Wittstock). 1868 Umbau durch C. Schultze (Potsdam). 1917 Konfiszierung der Prospekpfeifen. Umdisponierungen: 1921 A. Schuke (Potsdam), 1936 K. Gerbig (Eberswalde). 1968 Neubau im alten Gehäuse unter Verwendung von 5 Wagner-Registern durch die Fa. A. Schuke (Potsdam).

46)

1744/45

  ۩

Ort unbekannt, Schloss oder Schlosskapelle

(5 T)

12 II

E

Transmissionsorgel. Ursprünglicher Standort unbekannt. Wiederentdeckung und Baunachweis: Trzaskalik-Wyrwa, Szulik, Bulicz. 1802 oder 1803 angeblich in Warschau (St. Benno), nach Schließung dieser Kirche 1824 in der Kirche von Pruszyn aufgestellt. 1928/29 Reparatur. 1942 Umdisponierung (Stanislaw Sosnowski). 1969 Einlagerung. Seit 2008 Restaurierung durch Orgelbau Groß (Waditz/Sa.). 2009/10 Fertigstellung mit rekonstruiertem Pfeifenwerk sowie Aufstellung und Nutzung in der Kuria Diecezjalna Siedlce (östlich von Warschau).

47)

1745

۩

Felchow bei

Angermünde,

Dorfkirche

9 I

E

1899 Umbau und Erweiterung um ein fest angehängtes Pedal mit Subbass 16’ durch Paul Bütow (Königsberg/Neumark). 1917 Kriegskonfiszierung der Prospektpfeifen. Zwischen 1939 und 1984 Vernichtung von 1 ½ Wagner-Registern, der Rasterbretter und Stöcke von 2 ½ Registern, der Balg- und Kanalanlage sowie Veränderungen am Spieltisch. Innerhalb dieses Zeitraums (1971) Umbau durch U. Fahlberg (Eberswalde).

48)

1745

۩

Flemsdorf bei

Angermünde,

Dorfkirche

7 oder 8 I

E

Substanzanalyse: Dietrich Kollmannsperger. 1899 tiefgreifender Umbau unter Verwendung des alten Gehäuses und der (veränderten) alten Lade sowie vier alter Register und Erweiterung um ein Kegelladenpedal durch P. Bütow (Königsberg/Nm). 1917 Konfiszierung der Prospektpfeifen.

49)

1745/46

-

Ragow bei

Mittenwalde,

Dorfkirche

8 I

0

Baunachweis: Wolf Bergelt. 1819 intensive Untersuchung und Erstellung eines Reparaturkostenanschlages durch F. Marx (Berlin). 1906 Neubau (12 II/P) durch Fa. Sauer (Frankfurt an der Oder).

50)

1745/47

۩

Werben/Altmark,

St. Johannis

27 II/P

P

1851 Umbau und Hinzufügung einer Pedalkoppel durch F. H. Lütkemüller (Wittstock), 1869 weiterer Umbau durch denselben. 1917 Kriegskonfiszierung der Prospektpfeifen. 1919 Neubau (34 II/P) im alten Gehäuse unter Verwendung von Wagner- und Lütkemüller-Registern durch A. Kohl (Stendal). 1961 Umdisponierung durch H. Voit (Rathenow). Wagner-Werk-Rekonstruktion bereits konzipiert und geplant (Schuke, Werder).

51)

1748

۩

Berlin,

St. Petri

50 III/P

0

Kontrakt mit und Baubeginn durch Joachim Wagner, Fortsetzung und Erweiterung durch Migend & Marx 1751 und 1768. Das Werk wurde nicht vollendet und 1809 durch einen Großbrand zerstört.

52)

1748/49

۩

Salzwedel,

St. Marien

(6 T)

39 III/P

P

Baubeginn durch Wagner, der während der Ausführung verstarb. Vollendung 1752 durch G. Scholtze (Neuruppin). Reparaturen in Folge von Blitzschlägen: 1775 durch G. Zabel (Tangermünde) und 1779 vermutl. durch denselben. 1806 Reparatur durch unbekannte Hand. 1913 Neubau des Werkes (62 III/P) im alten Gehäuse durch Furtwängler & Hammer (Hannover).

© by Wolf Bergelt, Dietrich Kollmannsperger, Gerhard Raabs (†). © Fotografie by Christian Muhrbeck, Schuke-Archiv, Werder/H. und LPAB

Einige a. a. O. (ISBN 3-921140-78-1, Berlin 2006, S. 39 ff.) aufgeführte angeblich neu aufgesetzte Wagner-Orgeln können unsererseits nicht bestätigt werden. Es handelt sich um Barnewitz/Dorfkirche (1), Jüterbog/Mönchenkirche (2) und Niederlandin (3). Desweiteren gibt es in jener Werkliste mehrfach grobe Abweichungen hinsichtlich der Bauzeit, Geschichte und Werkgröße, die offenbar fehlerhaften, längst überholten Überlieferungen oder Sekundärquellen entstammen.

 

(1) Die 1944 zerstörte Orgel in Barnewitz, bisher Wagner zugeschrieben, ist anhand der Stilistik des Prospektschmucks eindeutig der Schülerschaft Wagners zuzuordnen. (Andreas Kitschke, Die Orgelbauten von Joachim Wagner ... in der Residenzstadt Potsdam, in: Acta Organologica, Band 23, 1993 (!!!), S. 238)

 

(2) an Hn. Joachim Wagner gezahlet vor Reparatur (!!!) der Mönchen Orgel laut Contract und Quittung. (Kirchenrechnungen der Mönchenkirche von 1737, Ausgaben)

 

(3) Die Vermutung, dass die Orgel in Niederlandin ursprünglich von Wagner erbaut wurde, liegt insofern nahe, weil in den Akten des betr. Ephoralarchivs eine (bereits 1983 vom Verfasser entdeckte) Zuschreibung aus dem 19. Jh. existiert, die aber willkürlich und deshalb fragwürdig erscheint. Das erhaltene Gehäuse deutet eher auf den (in der Wagner-Tradition stehenden) Urheber Christian Friedrich Voigt aus Wartin hin.