SCHULZE, JOHANN FRIEDRICH


†1828 in Wriezen

 

In der am 06. Oktober 1824 ausgestellten Turmknopfurkunde der Wriezener St. Marienkirche ist Schulze als Stadtverordneter eingetragen. Obwohl er im Bürgerbuch als Instrumentenmacher aufgeführt ist, sind von ihm regional auch orgelbauliche Tätigkeiten nachgewiesen: 1817 reichte er für die neu erbaute Kirche in Neutrebbin einen Neubauanschlag ein, der aber nicht zur Ausführung kam. 1824/25 errichtete er ein neues Instrument in Haselberg, 1825 legte er zwei Kostenanschläge zum Umbau der Orgel in Neumädewitz vor und 1827 war er für eine Reparatur dieser Orgel vorgesehen. Im August 1825 besuchte ihn der Orgelrevisor Friedrich Wilke aus Neuruppin in seiner Wriezener Werkstatt, um gleich darauf „gehorsamst“ an die Potsdamer Regierung zu berichten: „Einer Königlich- Preußischen hochlöblichen Regierung zeige ich hiermit untertänigst an, dass von Neustadt E/W aus, wiederum hier angekommen bin, und hochachtungsvoll Eueren Befehlen entgegen sehe, so wie auch: daß ich von Neustadt aus nach Wrietzen a/O hin reiste, um den Orgelbauer, Herrn Schulze, der die Orgel für Lunow erbauen soll, in seiner Werkstatt kennen zu lernen. Ich fand ein von ihm mit Fleiß und Einsicht umgearbeitetes Positiv vor, und in ihn selbst glaube ich einen redlichen Mann, wenn auch nicht großen Künstler, doch sorgfältigen und nicht ungeschickten Orgelbauer kennen gelernt zu haben. Dies zu berichten hielt ich für Pflicht.“ Über den Zustand der Orgel in Neumädewitz, die er reparieren sollte, gibt ein Bericht vom 01. Mai 1828 Auskunft: „Die Orgel ist reparaturbedürftig. Die Kostenanschläge sind nicht auffindbar, da sie der Orgelbauer Schulze behielt und inzwischen verstorben ist.


Labium-Archiv Berlin / BLHA Potsdam: Rep. 2 A II Generalia Nr. 1750 und Nr. 1751 + Rep. 2 A II O Nr. 1237, Nr. 5 + Rep. 2 A II O Nr. 1313, Nr. 1 / Schmidt, Rudolf: Wriezen, Geschichte der Stadt in Einzeldarstellungen 2. Band, Bad Freienwalde 1932 + Ders.: Die Herrschaft Eckardstein Band I, Bad Freienwalde 1926 + Ders.: Oderbruch Siedlungen, Bad Freienwalde 1930 + Ders.: Oberbarnimer Kreiskalener 1929