NOESKE, DIETER


*08.03.1936 in Wriezen
Vater: Berthold Noeske, Kaufmann (Wriezen/Eberswalde)

 

Dieter Noeske erhielt vom 7. Lebensjahr an Klavierunterricht bei der renommierten Eberswalder Konzertpianistin Hedwig Schmidt und dazu kamen noch 2 Jahre Geigenunterricht. Auch erlernte er das Orgelspiel, so dass er bereits im Alter von 12 Jahren in verschiedenen Gemeinden den Organistendienst übernehmen konnte. Diese musikalischen Voraussetzungen bereiteten dann auch den Weg in den Orgelbau. Ein beliebter Aufenthaltsort während der Schulzeit war die kleine Orgelbauwerkstatt Gerbig in Eberswalde, die einige Zeit später zur Ausbildungsstätte im Orgelbau werden sollte. Nach Abschluss der Lehre und dem Besuch der Fachschulen in Berlin wechselte Dieter Noeske zur Werkstatt Karl Schuke nach Berlin. Hier wurden nach kurzer Einarbeitungszeit die Konstruktion und vor allen Dingen die Intonation seine Hauptaufgabenfelder. Die letzte große Intonationsaufgabe war die viermanualige Orgel der Petri-Kirche in Mühlheim an der Ruhr unter der Federführung des dortigen Kirchenmusikers Prof. Siegfried Reda. Nachdem er in Berlin seine Fähigkeiten in der Orgelimprovisation beim seinerzeit bekannten Dozenten und Kirchenmusikdirektor Werner Ingo Schmidt weiter vervollkommnet hatte, schloss er bereits im Alter von 23 Jahren den Vertrag zur Übernahme der Rotenburger Orgelbauwerkstatt August Möller. Den Abschluss einer umfangreichen und langen Ausbildung bildete 1964 die Meisterprüfung bei der Firma Paul Ott in Göttingen. Bisher verließen die Rotenburger Orgelbauwerkstatt mehr als 120 Orgeln unterschiedlicher Größe. Seit der deutschen Wiedervereinigung (1989) setzt sich Dieter Noeske in besonderer Weise für den Erhalt und die Wiederherstellung vor allem kleiner Dorforgeln in den neuen Bundesländern ein. 2008 wurde der langjährige Mitarbeiter von Dieter Noeske, Orgelbaumeister Peter Kozeluh, Teilhaber der Orgelbauwerkstatt.


Labium-Archiv Berlin / Eberswalder Jahrbuch für Heimat-, Kultur- und Naturgeschichte, Eberswalde 2001/2002