MICKLEY, GEORG


*04.08.1816 in Altbliesdorf bei Wriezen, †18.08.1889 in (Bad) Freienwalde „an Erkältung“
∞ 01.03.1847 mit Albertine Wilhelmine Köbeler (*03.04.1823, †23.12.1879) in (Bad) Freienwalde

 

Georg Mickley war, wie aus dem Trauregistrer hervorgeht, „der älteste Sohn des Tischlermeisters und Eigentümers Mickley in Altbliesdorf.“ Vermutlich erlernte er bei seinem Vater zunächst das Tischlerhandwerk. Anscheinend ging er anschließend nach Breslau, um sich die Kunst des Orgelbaus bei Johann Christian Benjamin Müller anzueignen. Die Annahme beruht auf der Tatsache, dass Müller als Erfinder des Registers Portunalflöte gilt, das Mickley seit seiner Selbständigkeit (1846) ebenfalls baute. Bis er 1846 in (Bad) Freienwalde (Kietzer Straße) eine Tischler- und Orgelbauwerkstatt gründete, muss er bei Gottlieb Heise (Potsdam) gearbeitet haben. 1862 wird er im Gewerberegister als Orgelbaumeister und Einzelhandwerker geführt. In seiner über 40jährigen Tätigkeit sind nachweislich 13 - überwiegend einmanualige - Orgelneubauten entstanden. Daraus geht hervor, dass er sich mehr auf die Pflege- und Instandsetzung konzentrierte. Überdies sind Neubauanschläge Mickleys bekannt, die nicht zur Ausführung kamen. Musikdirektor August Wilhelm Bach (Berlin) schätzte ihn nach einem Besuch in seiner Werkstatt (1859) als „einen ehrenhaften, tüchtigen und zuverlässigen Künstler“ ein, weshalb er ihn der Königlichen Regierung in Potsdam empfahl.


Labium-Archiv Berlin / Richter, Karl: Der Freienwalder Orgelbauer Georg Mickley, Berlin, 2003 / BLHA Potsdam: Rep. 2 A II Generalia 1751