MARX, ERNST JULIUS


*28.11.1728 in Ballenstedt/Anhalt-Bernburg, †25.03.1799 in Berlin „an Entkräftung“
Vater: George Christoph Marx, Bürger und Tischler-Obermeister zu Ballenstedt im Fürstentum Anhalt-Bernburg
∞ 28.01.1756 mit Maria Louisa Balke (Schwester von Peter Migends Frau) in Berlin, Sophienkirche
Kinder: Friedrich Emanuel Marx (*17.09.1767 in Berlin, †25.05.1826 in Berlin „an Stickfluß“)

 

Ernst Julius Marx ist neben Peter Migend und Gottlieb Scholtze der jüngste unter den drei großen märkischen Meisterschülern Joachim Wagners. Selbst als Sohn eines hochgeachteten Tischlers im Fürstentum Anhalt Bernburg geboren, waren ihm elementare Voraussetzungen für seine spätere Profession von Kindesbeinen an vertraut. Die direkte Schülerschaft bei Wagner kann, wenn überhaupt, nur von kurzer Dauer gewesen sein, wenn man bedenkt, dass Marx in dessen Todesjahr erst 21 Jahre alt war. Der eigentliche Vermittler von Wagners Kunst ist in Peter Migend zu sehen, mit dem er bis zu dessen Ableben „in Companie“ gearbeitet hat und auch verschwägert war. Marx allein war es vergönnt, das unmittelbare geistige Erbe Wagners außerordentlich produktiv bis an den Rand des Jahrhunderts zu tragen. Zunächst gemeinsam mit Migend (1753/55) im Palais Unter den Linden mit der Aufstellung des berühmten Instrumentes für Amalia von Preußen beschäftigt, sehen wir ihn schon bald im ganzen märkischen Land, in Hinterpommern, später auch in Stettin, Stralsund, Rostock, Frankfurt/O., Havelberg, immer wieder in Berlin und zuletzt (1799) in Cottbus am Werk. - Zu seinen Schülern gehörten u.a.: Johann Simon Buchholz, Berlin - Friedrich Emanuel Marx (Sohn), Berlin - Johann Friedrich Falckenhagen (Schwiegersohn), Berlin - vermutlich Johann Wilhelm Grüneberg, der später von Brandenburg aus wirkte.


Labium-Archiv Berlin / Bergelt, Wolf: Die Mark Brandenburg - eine wiederentdeckte Orgellandschaft, Berlin 1989 / Bergelt, Wolf: Orgelreisen durch die Mark Brandenburg, Berlin, 2016 (3. Auflage)