Hollenbach, Albert Wilhelm


*11.02.1850 in Blankenberg bei Wusterhausen/Dosse, †24.01.1904 in Neuruppin
∞ 07.10.1877 mit Maria Theresia Daumann (*11.10.1851 - †26.12.1929) aus Lützen bei Weißenfels

 

Albert Hollenbach mit seinem vierjährigen Söhnchen Johannes, 1892
Albert Hollenbach mit seinem vierjährigen Söhnchen Johannes, 1892

Albert Hollenbach ließ sich 1877 in Neuruppin nieder, nachdem er zuvor sechs Jahre lang bei Friedrich Hermann Lütkemüller (Wittstock), bei Eberhard Friedrich Walcker (Ludwigsburg) und drei Jahre lang bei Friedrich Ladegast (Weißenfels) gewesen war, der ihm ein makelloses Zeugnis ausstellte. Als Landorgelbauer betätigte er sich besonders in der nördlichen Mark Brandenburg, wo er überwiegend einmanualige, einige zweimanualige Werke und eine dreimanualige Orgel (Neuruppin/St. Marien) aufstellte. Größere Bauten konnte er auch durch Exportaufträge aus den Niederlanden und Norwegen verwirklichen, worunter sich u.a. zwei dreimanualige Werke für Bergen befanden. Seine Werke sind von den Lehren des Orgelbautheoretikers Johann Gottlob Töpfer (Weimar) inspiriert und zeichnen sich durch hohe Verarbeitungsqualität aus. Obwohl Hollenbach schon in seiner frühen Schaffensphase eine pneumatisch gesteuerte Membranlade im Angebot hatte, dürfte er damals einer der letzten Vertreter der Schleiflade gewesen sein, die er ungeachtet der Entwicklungstendenzen bis in das 20. Jahrhundert hinüberrettete. Er brachte ein Gesamtwerk hervor, dessen außerordentlich große Bedeutung und angemessene Wertschätzung - nicht zuletzt durch die Arbeiten der Hollenbach-Forscher Elli und Siegfried Schwanz (Neuruppin) - erst in jüngster Zeit angemessen erkannt und gewürdigt wird. Kurz nach seinem Konkurs (Ende 1903) setzte Albert Hollenbach seinem Leben ein Ende.


Labium-Archiv Berlin / Schwanz, Elli und Siergfried: Albert Hollenbach - Orgelbauer, Berlin 2005 / Fotorechte: Joachim Barella, Berlin